Presseinformation des Kirchenkreises Marburg                        

Optimistischer Aufbruch in die Zukunft - 

Kreissynode beschließt Haushalt und zeichnet innovative Projekte aus

 

Marburg, den 07. März 2024 – Haushaltssicherheit für die kommenden zwei Jahre und Motivation, sich in die Zukunft aufzumachen – das ist das Fazit der Frühjahrssynode des Evangelischen Kirchenkreises Marburg in der vergangenen Woche. Dank der vorgenommenen Einsparungen konnte ein Haushalt verabschiedet werden, bei dem die geplanten Einnahmen die Ausgaben übersteigen werden. Thema auf finanzieller ebenso wie auf inhaltlicher Ebene war der Aufbruch in die Zukunft. Erstmals wurde auch ein Preis für innovative Projekte verliehen.

 

Neue Wege gehen, innovative Ideen umsetzen und die Mitarbeit von Ehrenamtlichen fördern – Projekte in Kirche und Diakonie, die diese Ziele verfolgen, konnten sich im vergangenen Jahr auch im Evangelischen Kirchenkreis Marburg zum ersten Mal für den „Grünstiftpreis“ bewerben. Auf der Synode Ende Februar wurden die Gewinner bekanntgegeben: das Projekt „Konfi@Teams“ des kirchlichen Start-Ups „UND Marburg“, die ökumenische „Gute Stube“ und das Gesprächsangebot „Walk & Talk 2.0“ der Gemeinde Lohra. Prämiert wurden die Ideen mit 2.000 beziehungsweise 1.000 Euro. 

 

„Konfi@Teams“ ist ein neuer Ansatz in der Arbeit mit Konfirmanden, der sowohl das Selbstbewusstsein der Teenager wie auch das Gemeinschaftsgefühl und die Verbundenheit zur Kirche stärken soll. In die ökumenische „Gute Stube“ im Philippshaus haben in diesem Winter zum zweiten Mal Akteure aus evangelischen und katholischen Gemeinden eingeladen – täglich gab es eine warme Mahlzeit und Raum für Gespräche, organisiert von mehr als 200 freiwilligen Helferinnen und Helfern.

 

Die Kirchengemeinde Lohra geht mit dem Projekt „Walk & Talk 2.0“ ganz praktisch neue Wege und lädt Mitarbeitende zu einem Einsteigergespräch unterwegs ein, um nicht zwischen Tür und Angel, sondern ganz konzentriert und niedrigschwellig über das Ehrenamt zu sprechen. „Hier zeigt sich, was passiert, wenn man als Kirche mal anders denkt“, sagt der Dekan des Evangelischen Kirchenkreises Marburg, Dr. Burkhard von Dörnberg, zu den Projekten. „Einfach mal machen“ ist ein Grundgedanke, den der Dekan gern öfter realisiert sehen würde. Auch Freiwilligenmanagerin Kerstin Thies freute sich über das Engagement und die vielfältigen Ideen der Beteiligten.

 

In Zeiten von Mitgliederschwund und schwierigen Rahmenbedingungen empfinden es die Verantwortlichen als besonders wichtig, dass Aufbruchstimmung in der Kirche herrscht. Das war auch Thema des Vortrags von Dr. Steffen Schramm, Leiter des Instituts für kirchliche Fortbildung in Landau in der Pfalz. Unter dem Titel „Aufgefangen im Netzwerk – Impulse zur Zukunft von Pfarramt und Gemeinde“ warf Schramm einen Blick auf die Historie und den Wandel von gesellschaftlichen und gemeindlichen Strukturen.

 

Für die rund 90 anwesenden Mitglieder der Kreissynode unter der Leitung von Präses Nadine Bernshausen und 40 weitere Gäste war das Thema Aufbruch ein wesentliches – „Wir haben Lust, uns in die Zukunft aufzumachen“, fasste Dr. Burkhard von Dörnberg im Anschluss zusammen. Das darf der Kirchenkreis angesichts des verabschiedeten Haushalts auch mit deutlich größerem Optimismus als in der jüngeren Vergangenheit. Die Rücklagen waren nahezu aufgebraucht, notwendige Einsparungen zum Teil kontrovers diskutiert worden.

 

Im Haushalt, der für die kommenden zwei Jahre verabschiedet wurde, stehen 3,73 Millionen Euro an geplanten Ausgaben 3,84 Einnahmen gegenüber. „Die Ausgaben sind trotz einer Lohnkostensteigerung von 11 Prozent und der Inflation um lediglich etwa 100.000 Euro im Vergleich zum vorherigen Haushalt gestiegen“, so der Dekan.

 

Eingespart wurde vor allem durch die Streichung der Zuschüsse für das Diakonische Werk, dessen Defizit über Jahre über die Rücklagen des Kirchenkreises ausgeglichen wurde. Zudem wurde entschieden, Personalkosten für die Küster im Gesamtverband der Evangelischen Kirchen in Marburg zu reduzieren und es wurden freigewordene Stellen in der Jugendarbeit nicht mehr besetzt beziehungsweise an die Landeskirche abgetreten. 

Mehreinnahmen kommen vor allem über die offene Jugendarbeit in den Haushalt, wo die Universitätsstadt Marburg sich in deutlich stärkerem Maße als bisher an der Finanzierung beteiligt und neue Leistungsvereinbarungen getroffen wurden. 20.000 Euro konnten wieder als Vermögensgrundbestand festgelegt werden, 45.000 Euro im Haushalt sind als Nothilfefonds für Kirchengemeinden zurückgelegt und rund 90.000 Euro werden in den Transformationsprozess der Kirche fließen – dabei handelt es sich um Mittel der Landeskirche.

 

Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung war das Thema des sexualisierten Missbrauchs in der Kirche. Der Evangelische Kirchenkreis hat hierzu ein eigenes Schutzkonzept erarbeitet und Dekan von Dörnberg appellierte noch einmal an alle Anwesenden, die Schulungen wahrzunehmen, die zu diesem Thema angeboten werden. „Wir müssen eine Stimmung und eine Gesprächssituation schaffen, in der jeder und jede, dem oder der etwas passiert ist oder passiert, ebenso wie alle, die vielleicht etwas beobachtet haben und beobachten, darüber reden kann“, so der Dekan.  

 

 

 

 

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